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QUEERSENSIBLE BEGLEITUNG

Es ist mir ein besonderes Anliegen, als Doula auch für queere Menschen eine Bezugsperson zu sein und für Sichtbarkeit in der Geburtskultur einzustehen. Schwanger zu sein oder überhaupt schwanger werden zu können, zu gebären und zu stillen, bringt für queere Menschen meist zusätzliche Herausforderungen mit sich. Schwangerschaft, Geburt und Stillen sind gesellschaftlich zutiefst davon geprägt, dass nur Frauen Kinder bekommen und einen Mann als Partner haben. Doch queere Menschen werden auch schwanger, gebären Kinder und möchten vielleicht stillen.

Queere Menschen haben womöglich mehrere Partner*innen, sind nicht heterosexuell, identifizieren sich nicht als cis Frauen - und bekommen Kinder. Queere Menschen sind eventuell nicht-binär oder trans* und verwenden individuelle Pronomen und Bezeichnungen für vergeschlechtlichte Körperteile. Queere Menschen nehmen möglicherweise Hormone ein oder lassen sich operieren, um sich wohler im eigenen Körper und in der Gesellschaft zu fühlen - und möchten dennoch Kinder gebären und/oder stillen. 

Es liegt mir am Herzen, allen Menschen meine Begleitung gleichermaßen anzubieten - so, dass du dich wohl und gesehen fühlst, für alles was du bist und was du nicht bist. Ich bin gerne eine verbündete Begleitperson, die deinen Rücken stärkt, dein Umfeld sensibilisiert, in deine Augen schaut und mit dir gemeinsam Informationen recherchiert. 

WORUM GEHT'S?

Es fehlt an Aufklärung und angemessener Betreuung von queeren Menschen im Gesundheitswesen.

In Österreich ist es erst seit ein paar Jahrzehnten wieder legal queer zu sein. Dennoch gibt es nach wie vor alltägliche Diskriminierungserfahrungen sowie emotionale und/oder körperliche Gewalt gegenüber queeren Menschen. Diese Erfahrung spiegelt sich natürlich auch im Gesundheitswesen sowie in der Forschung wider. Gesundheitspersonal wird weitgehend nicht genug darauf geschult, auch queere Menschen kompetent zu betreuen. Ich selbst habe Gesundheits- und Krankenpflege studiert und im Krankenhaus gearbeitet und der emotionale sowie fachliche Umgang mit queeren Personen wurde weder im Studium noch in der klinischen Praxis thematisiert. Es bedarf in der medizinischen Forschung noch einer Vielzahl von Studien, um eine fundierte Behandlung queerer Menschen gewährleisten zu können. Eine queersensible medizinische Betreuung fehlt besonders in der Geburtshilfe, Gynäkologie sowie Stillberatung, da der Fokus bislang auf der Betreuung von cis-Frauen liegt. Non-binäre sowie trans* Personen werden aktuell nicht als Teil des Patient*innenklientels anerkannt.

Dies führt für queere Menschen und meistens auch für das Gesundheitspersonal zu großen Herausforderungen: Queere Menschen fühlen sich oft nicht gesehen, ernstgenommen und kompetent betreut. Das Gesundheitspersonal ist meist nicht in der Lage, den Bedürfnissen sowie medizinischen Anfragen gerecht zu werden. Diese Kombination führt häufig zu Konflikten, Diskriminierung und Misgendern.

Es ist also wichtig, dass Menschen im Gesundheitswesen im Hinblick auf potenzielle Diskriminierungserfahrungen von Patient*innen sensibilisiert werden. Dazu zählt nicht nur Geschlechteridentität sowie sexuelle Orientierung, sondern auch Hautfarbe, Körper, Herkunft, Glaube, Klasse und Kultur. Viele Menschen sind auch von mehreren Diskriminierungen gleichzeitig betroffen, was eine besondere Achtsamkeit erfordert. 

 

Eine queerfeministische Auseinandersetzung mit dem Stillen

Bunte und ausdrucksstarke Collage zum Thema Stillen, Queerness und Feminismus
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